Wolle fällt in die Gruppe der organischen Naturfaserstoffe. Sie wird von Schafen produziert, die in regelmäßigen Abständen geschoren werden. Hauptproduzenten sind Australien, Argentinien und Neuseeland. Die europäische Produktion spielt nur eine untergeordnete Rolle. Das abgeschorene Wollvlies wird gewaschen, nach dem Trocknen zu Ballen gepreßt und zur Weiterverarbeitung in die Spinnereien geliefert. Das Innere des Wollhaares besteht aus Spindelzellen, die von übereinander liegenden Schuppen bedeckt sind. Weil sich im Wollhaar zwei verschiedene Spindelzellarten mit unterschiedlichem Querschnitt und unterschiedlicher Feuchteaufnahmefähigkeit befinden, entsteht durch das unterschiedliche Quellen der verschiedenen Spindelzellen die Kräuselung der Wolle. Diese günstige physikalische Eigenschaft bewirkt ein schnelles Erholen der Wolle auch bei hoher Druckbelastung. Sie gibt der Wolle außerdem ihren bauschigen Charakter. Wolle ist in der Lage bis zu 40 % ihres Eigengewichtes an Wasser aufzunehmen, ohne dabei feucht zu wirken. Durch dieses Verhalten wirkt Wolle auf natürlichem Wege regulierend auf das Raumklima ein.
Wolle, die vom lebenden Schaf geschoren und erstmals verarbeitet wird, hat die Qualitätsbezeichnung „Reine Schurwolle“ und darf mit dem Wollsiegel gekennzeichnet werden.
Teppiche mit der Bezeichnung „Reine Wolle“ können aus Wollregeneraten (wieder aufbereitete Wolle, die schon einmal verarbeitet war) sein. Diese Wolle ist in ihrer Qualität minderwertig.