Der Begriff „Tufting“ von „to tuft“ = „mit Büscheln verzieren“, entspricht dem Ursprung dieser Herstellungstechnik.Die alte mitteleuropäische Handwerkskunst des gestickten Teppichs, bei dem symmetrische Muster mittels Nadeln und farbigen Wollfäden in ein Grundgewebe eingestickt werden, hatten Auswanderer von Europa nach Pensylvenien gebracht.
Nachstehend sind die aufeinander folgenden Produktionsstufen der Tuftingfertigung aufgeführt:
Die heute zum Einsatz kommenden Grundmaterialien in Form von Geweben oder Spinnfaserfliesen bestehen größtenteils aus Polypropylen, Polyester, bikomponenten Fasern aus Polyester/Polyamid oder Copolymeren. Die Dichte der Gewebe bzw. die Fasermenge pro qm bei Spinnfaserfliesen muß so gewählt werden, daß bei den nachfolgenden Ausrüstungsvorgängen die Polnoppen gut im Trägermaterial verankert sind.Weitere Forderungen, die an das Trägermaterial gestellt werden, sind Festigkeit, Gleichmäßigkeit und Dimensionsstabilität.
Das der Tuftingmaschine vorgelegte Trägermaterial wird über Nadelwalzen in definierter Spannung und Geschwindigkeit durch die Maschine geführt. Die Polfäden werden der Maschine über Garnspeisewalzen aus einem Spulengatter oder von Kettbäumen zugeleitet. Jeder Polfaden ist einer Nadel in der Nadelbarre zugeordnet. Die Nadelbarre sticht beim Tuften die polgarnführende Nadel von oben nach unten durch das Grund- oder Trägermaterial. Auf der Unterseite des Grundmaterials halten Greifer (Looper) das Polgarn fest, während die Nadelbarre mit der Nadel wieder nach oben in ihre Ausgangsposition zurückkehrt. Auf diese Weise werden mit einem Hub quer über die jeweils gewünschte Warenbreite Schlingen gebildet. Bevor nun der zweite Hub ausgeführt wird, muß Raum für die nächste Polschlinge vorhanden sein. Dies geschieht dadurch, daß das Trägermaterial entsprechend der Stichzahlvorgabe weiter transportiert wird.
Das Grundgewebe wird im Nadelbereich durch die in den Rietplatten befindlichen Rietfinger unterstützt. Bei der Herstellung von Schlingenteppichen ist der Greifer so angeordnet, daß er nach jedem Arbeitstakt die gebildete Schlaufe wieder freigibt. Seine Einbauposition ist daher – in Fertigungsrichtung gesehen – von vorne in die Nadel eingreifend.
Bei der Fertigung von Veloursteppichen erfolgt die gleiche Nadelbewegung wie bei den Schlingenteppichen, allerdings greift der Looper von der entgegengesetzten Richtung in die Polschlinge ein. Durch eine spezielle Ausbildung der Spitze des Loopers bleiben die Fäden auf dem Greifer hängen und werden bei fortschreitenden Arbeitstakten von einem seitlich angeordneten Messer aufgeschnitten. Looper sowie Messer machen bei jedem Arbeitstakt eine Art Pendelbewegung.